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Faszination Kreisliga

Eigentlich sind die meisten Kreisliga Kicker ganz normale Typen

Sie studieren, gehen Arbeiten, haben Familie – eben Menschen aus jeder Schicht. Sie sind ruhig, bescheiden, nette Kerle eben – wie gesagt, eigentlich. Denn sonntags erlebt man sie anders.
Dann werden sie zum „Capitano“, dem Kapitän seiner Fußballmannschaft. Sie mutieren zu Kampfsäuen, und predigen das höchste Gebot im Fußball – Zusammenhalt.
Für einen Kreisliga Kicker ist das Spiel ein ständiger Kampf. Der gegnerische Stürmer darf nicht vorbei. Die hundertprozentige Torchance muss sitzen.
Der Capitano mutiert zur Kampfsau, er gibt keinen Ball verloren, foult und wird gefoult. Ein blutiges Knie gilt da fast schon als Arbeitsnachweis. Nach einer misslungenen Aktion eines Mitspielers hört man vom Capitano oft Anfeuerungsrufe, wie „beim nächsten Mal, weiter“. Andere Male sind die Töne weniger aufmunternd, dann brüllt er mit feuerrotem Gesicht Befehle: „Konzentrier dich! Mann, Mann, Mann!“
Warum tut sich der Capitano das an? Er könnte sich doch ein ruhigeres, nervenschonenderes Hobby suchen. Angeln zum Beispiel. Wer den Capitano das fragt, bekommt ein hämisches Lächeln zu sehen und hört die Antwort: „Ich brauche Action.“

Sieg und Niederlage in der Kreisliga

Ein Fußballspiel dauert 90 Minuten. Keine lange Zeit, könnte man meinen. Doch was in diesen 90 Minuten passiert, ist oft an Intensität kaum zu überbieten.
Wenn ein Spieler einen gelungenen Pass spielt, ein Tor vorbereitet oder sogar eines schießt, strahlt und jubelt er, dann „kribbelt es im ganzen Körper“, wie die meisten sagen. Wenn der Schlusspfiff des Schiris ertönt und das Spiel im besten Falle nach anderthalb Stunden emotionaler Achterbahnfahrt gewonnen ist, hört man Den Siegesschrei der Mannschaft über den ganzen Platz hallen: „Jaaaaa! Jaaaaaaa!“ Dann rennen Trainer, Betreuer und Ersatzspieler mit hochgerissenen Armen auf den Platz und fallen einander freudetrunken in die Arme.
Wenn Sie allerdings am Ende eines Spiels als Verlierer vom Platz schleichen, will man erst mal mit niemandem reden. Keine Umarmungen, keine Schreie. Die Enttäuschung ist dann oft so groß, dass der Sonntag für die Jungs gelaufen ist.

Vorallem die Abwehrspieler, oder defensiven Mittelfeldspieler sind meist vom Typ Wadenbeißer. Sie sind klein, kräftig und wendig. „Kompakt“ nennt man das. Sie werfen sich so in den Zweikampf, dass, selbst wenn der Gegenspieler ihn gewinnt, dieser sich dabei zumindest wehtut. Gegen Solche zu spielen macht ungefähr so viel Spaß, wie einem schlecht gelaunten Rotweiler das Spielzeug wegzunehmen.
Über die Kreisliga selbst kann man sich über mangelnden Spaß am Spiel nicht beklagen. Und auch sonst findet man reichlich Gründe, um jeden Sonntag aufs Neue über das Spielfeld zu wetzen: „Um fit zu bleiben. Auch um abzuschalten. Es ist manchmal ganz egal, wie der Tag vorher gelaufen ist. Wenn man auf dem Platz steht, kann man das alles ausblenden, dann zählen nur die Jungs und der Sport.“

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Kreisliga: Fußball und Freundschaft

Auch nach dem Abpfiff ist für viele Kreisligisten der Fußballsonntag noch lange nicht beendet. Man sitzt zusammen, erst im Vereinsheim und später vielleicht noch in der Kneipe. Zusammenhalt.

Wie gut diese Verbindung funktioniert, erkennt man daran, wie die Jungs nach dem Spiel zusammensitzen, ein Bierchen trinken, scherzen und Sprüche klopfen. Die vorangegangenen 90 Minuten verlieren da zunehmend an Bedeutung. Viel wichtiger sind dann Frauen, die Arbeit, der FC, das Feiern und, und, und.
In der Kreisliga herrscht in aller Regel nicht der wilde Wechsel von Spielern, wie man ihn von höheren Klassen gewohnt ist. Hier geht es um den Spaß bei der Sache und um Freundschaft, nicht ums Geld. So kommt es vor, dass eine Mannschaft über Jahre hinweg fest zusammenwachsen kann. Man trifft sich zum Training, zu den Spielen, und so manche Mannschaft unternimmt regelmäßig etwas gemeinsam wie einen Mannschaftsabend oder eine Abschlussfahrt, um das Saisonende zu feiern.
Es bilden sich Freundschaften, die auch über Fußball hinausgehen können. Nicht wenige Spieler haben durch den Fußball ihre besten Kumpel kennengelernt. Und nicht selten sind das Menschen, denen sie im Alltag sonst nie begegnet wären. Egal, ob Bänker oder Bäcker, Familienvater oder junger Wilder, für viele Spieler ist Fußball die Brücke zwischen verschiedensten sozialen Hintergründen.

Ziele in der Kreisliga

Bei so viel Friede, Freude, Vereinshaus-Bierchen, wie wichtig sind da überhaupt Ziele in der Kreisliga? Ist alles am Ende doch nur ein Hobby? Nein. Ohne Erfolg macht Fußball keinen Spaß. Das Ziel ist immer, das Spiel zu gewinnen, auf lange Sicht dann vielleicht aufzusteigen. Ein Aufstieg ist immer etwas ganz Besonderes, vor allem, wenn man sich das von Anfang an vorgenommen hat. Die Partys sind der Knaller.

Kreisligafussball steht für Kampf, Raufen, Einsatz, Individuell, Spaß, Leben, Intelligenz, Gemeinschaft, Arbeit, Frust, Unterstützung, Spiel, Stärke, Bier, Ausdauer, Lust und Leidenschaft!
Außerdem für Verantwortung, Kultur, Teamgeist und – wie bereits genannt – Zusammenhalt!

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Redaktion

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